4. Dezember 2017: Was die neue Regierung wirtschaftspolitisch anpacken sollte!

Dekan Tyran hat im Zuge der Veranstaltungsreihe Wissenschaft und Praxis den Themenschwerpunkt auf die aktuelle politische Lage und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft gesetzt. Als Vortragende wurden Martin Kocher, Professor für Verhaltensökonomik an der Universität Wien und Direktor des Instituts für Höhere Studien und Matthias Benz, Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und Wirtschaftskorrespondent Neue Zürcher Zeitung geladen.

Die Experten diskutierten Auswirkungen der aktuellen Koalitionsverhandlungen und gingen insbesondere auf Themen wie die Sinnhaftigkeit direkter Demokratie, Steuersenkungen, Fördergelder und Forschung ein. Im Anschluss hatte das Publikum die Möglichkeit sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Sowohl ProfessorInnen, Studierende als auch Externe nahmen an der Fragerunde teil und brachten interessante Themen zur Diskussion.

 

 

Fotogalerie: 4. Dezember 2017

30. Mai 2017: Die überregulierte Gesellschaft. Braucht es ein neues Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft?

Bericht von Prof. Paul Pichler (Institut für Volkswirtschaftslehre)
& Öffentlichkeitsarbeit (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften)


Zuviel oder zu wenig Regulierung, Abbau von Bürokratie, Vereinfachung von Gesetzen und Verordnungen sind Themen die seit Langem - besonders aber auch in Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen zum Nationalrat - in breiter Öffentlichkeit diskutiert werden.
Im Rahmen der Veranstaltungsserie "Wissenschaft & Praxis", die am 30. Juni 2017 zum zweiten Mal in diesem Jahr stattfand, diskutierten Frau Tina Deutsch, Msc. (Co-Founder & Managing Partner Klaiton Advisory GmbH) und Herr Mag. Klaus Hartmann (Leiter der Verwaltungsakademie des Bundeskanzleramtes) zum Thema "Die überregulierte Gesellschaft. Braucht es ein neues Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft?". Moderiert wurde der Abend von Professor Paul Pichler (Institut für Volkswirtschaftslehre).
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit den Clubs Alpbach Burgenland, Niederösterreich und Wien veranstaltet.

Zu Beginn der Veranstaltung schilderten die beiden Podiumsgäste ihre persönlichen Sichtweisen zum Thema der Regulierungspolitik. Frau Deutsch beklagte dabei, dass sie als Unternehmensgründerin durch die staatliche Bürokratie (z. B. zeitraubende Antragsstellungen und kaum verständliche Formulare) stark belastet würde. Insbesondere äußerte sie Kritik an der österreichischen Gewerbeordnung und forderte deren weitgehende Abschaffung bzw. substantielle Überarbeitung.

Herr Hartmann teilte die Kritik an einzelnen Vorschriften, legte jedoch die grundsätzliche Bedeutung staatlicher Regeln und Vorschriften für das Funktionieren des wirtschaftlichen Zusammenlebens dar. Dies gelte für viele wirtschaftliche Bereiche, insbesondere den Banken- und Finanzbereich. Hier stehe die Regulierungspolitik vor einer besonders schwierigen Aufgabe. Auf der einen Seite müsse sie Stabilität garantieren, auf der anderen Seite solle gerade klein- und mittelständischen Firmen der Zugang zum Kapitalmarkt ermöglicht werden. In diesem Zusammenhang attestierte Frau Deutsch deutliche Verbesserungen gegenüber den letzten Jahren in Bezug auf die Finanzierungsmöglichkeiten für KMUs und Start-Ups.

Zuletzt brachten sich auch einige Gäste aus dem Publikum aktiv in die Diskussion ein und schilderten ihre Erfahrungen mit staatlichen Regulierungen, wodurch die Veranstaltung abgerundet wurde.

 

 

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11. Jänner 2017: Volkswirtschaftslehre im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik

Bericht von Christoph Scheuch
Student der Vienna Graduate School of Finance

Am 22.01.2017 fand das Veranstaltungsformat "Wissenschaft & Praxis" zum Thema "Volkswirtschaftslehre im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik" als Kooperation zwischen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, dem BEIGEWUM (Gesellschaft für Pluralen Ökonomik Wien) und der Studienvertretung Volkswirtschaftslehre statt.

Jean-Robert Tyran (Dekan der Fakultät/Professor für VWL, Universität Wien) und Maximilian Kasy (Associate Professor, Harvard University) stimmten unter der Moderation von Katharina Mader in vielen Punkten überein: die Wissenschaft hatte lange Zeit empirische Defizite, während gleichzeitig politisches Engagement nicht wertgeschätzt wurde. Die Kritik an der Disziplin war also gerechtfertigt.

Insbesondere seit der Finanzkrise habe sich die Forschung aber bedeutend in Richtung Empirie und politischer Relevanz verschoben. Für das Publikum schränkt der Wissenschaftsbetrieb jedoch zu sehr die Freiheiten von ForscherInnen ein. Gleichzeitig kommen viele Entwicklungen in der Forschung kaum in der Lehre an. Auf diese Probleme hatte das Podium jedoch noch keine befriedigende Antwort.

 

 

 Video: 11. Jänner 2017

Fotogalerie: 11. Jänner 2017